Jan Schneidereit
Die Lichter Donezks kann man von hier aus nicht sehen, dafür den zarten Schimmer kleiner Explosionen
am Horizont.
Alltag im Donbas
Koba kämpft ums Überleben. Michail um das der anderen. Ira wartet auf ein Ende. Drei Aspekte eines Krieges gegen Menschen. Manche haben sich mit ihm arrangiert, andere tun alles dafür, das nie zu müssen. Drei Reportagen aus dem Osten der Ukraine.
„Hundstage“ wurde im Juni 2023 fotografiert und geschrieben. Der Staudamm bei Cherson war bereits zerstört, die ukrainische Gegenoffensive lief gerade an. Das nahezu vollständig zerstörte Bachmut stand wie kaum eine andere Stadt für die Schrecken dieses Krieges.
„Hundstage“ ist eine bisher unveröffentlichte Reportage. Dafür wurden Soldaten der 59. motorisierten Brigade an der Front begleitet, Dorfbewohner in einem Vorort von Marjinka porträtiert und Ärzte in einem Feldlazarett besucht.
Die Hundstage – auf Englisch Dog Days – bezeichnen die Zeit von Mitte Juli bis Mitte August, in der die Hitze ihren Höhepunkt erreicht. Tage, an denen sich die Luft nicht bewegt, an denen jede Bewegung schwerfällt. So wie der Frontverlauf im Donbas.